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SDGs: Woher die Nachhaltigkeitsziele kommen und wie KMU sie nutzen können
Die SDGs – die Sustainable Development Goals der UN – sind einer der wichtigsten Referenzrahmen für eine nachhaltige Entwicklung. Sie geben 17 Transformationsziele vor, die es in unserer Welt im Wandel zu erreichen gilt. Für Organisationen wird die Integration der Nachhaltigkeitsziele in ihr operatives Handeln und in ihre Unternehmenskultur zur Schlüsselaufgabe. Dabei bieten die SDGs vor allem KMUs Chancen durch neue Perspektiven.
Sustainability heute: Zunehmender Druck auf Unternehmen
Die Idee einer nachhaltigen Welt und Wirtschaft ist aktueller denn je. Der Druck auf Unternehmen, ihren Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen transparent zu machen, wächst. Mit der verpflichtenden Berichterstattung im Rahmen der CSRD sind nicht nur die großen Player in Zugzwang. Auch KMU müssen sich in Zukunft intensiv mit der Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsaktivitäten auseinandersetzen. Sie bewegen sich dabei auf einem weiten Feld. Denn fast alle Aspekte unternehmerischen Handels stehen künftig unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auf dem Prüfstand.
Rio 1992: Erdgipfel für Umwelt und Entwicklung
Dass eine ganzheitlich nachhaltige Entwicklung heute als alternativlos angesehen wird, ist das Ergebnis der vereinten, internationalen Anstrengungen seit der UN-Klimakonferenz 1992 in Rio de Janeiro. Rund 10.000 Delegierte aus 178 Staaten arbeiteten hier erstmals aktiv an einer globalen Integration von Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen. Ziel war es, ein gemeinsames Leitbild zu entwickeln, an das sich Nationen weltweit halten. Mit der „Agenda 21“ legte Rio den Grundstein für eine globale Nachhaltigkeitsstrategie. Das Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert definiert nicht nur die Beziehungen zwischen Industriestaaten und Ländern des globalen Südens neu. Es nimmt auch nichtstaatliche Organisationen in die Pflicht, ihren Beitrag zu einer ressourcenschonenden Welt zu leisten.
Von MDGs zu SDGs
Zur Jahrtausendwende trafen sich Vertreter von 189 Nationen in New York, um eine „Millenniumserklärung“ zu verabschieden. Im Kern formuliert diese die Vorlage für acht internationale Entwicklungsziele, die bis zum Jahr 2015 erreicht werden sollten: die Millennium Development Goals (MDGs). Die Umsetzung gestaltete sich allerdings schleppend: Zu wenige der notwendigen Maßnahmen wurden realisiert. Das reichte nicht, um die internationalen Nachhaltigkeitsaktivitäten Fahrt aufnehmen zu lassen. Ändern sollte das 2015 die Agenda 2030 mit nunmehr 17 – neuen und alten – Nachhaltigkeitszielen: den Sustainable Development Goals (SGDs). Die SDGs strukturieren die Ziele der MDGs neu. Teilweise spezifizieren sie, teilweise fassen sie zusammen. Zusätzliche Ziele – wie SDG 7 „Zugang zu erschwinglicher, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern” – tragen der Komplexität der Zusammenhänge Rechnung.
Acht Millennium Development Goals für eine nachhaltige Welt:
- Extreme Armut und Hunger beseitigen.
- Jedem Kind eine Grundschulausbildung ermöglichen.
- Geschlechter gleichstellen und die Rolle der Frau stärken.
- Kindersterblichkeit senken.
- Gesundheit von Müttern verbessern.
- HIV/AIDS, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen.
- Ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten.
- Globale Partnerschaft für Entwicklung aufbauen.
169 SDG-Unterziele für die praktische Umsetzung
Mit den SDGs erfolgte nicht nur eine Restrukturierung der internationalen Nachhaltigkeitsziele. Es fand auch eine Operationalisierung statt: durch 169 Unterziele für die praktische Umsetzung. So ist jedes SDG mit entsprechenden Teilzielen versehen, die als konkrete Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. 169 Punkte auf einer Agenda sind viel. Es handelt sich dabei aber um eine Sammlung von Aspekten, die vor allem global betrachtet bedeutend sind. Nicht alle 17 SGDs mit allen Unterzielen sind auf jede Organisation anwendbar. So spielt SDG 14 – Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen – an einem Standort ohne Ozeanzugang kaum eine Rolle.
SDGs im Unternehmen etablieren und nutzen
Für KMU stellen die SDGs vor allem ein praktisches Rahmenwerk dar. Nach dessen Vorgaben können sie ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele ausrichten und ihre Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln. Dabei muss jedes KMU strategisch analysieren, welche SDGs auf sein Kerngeschäft anwendbar sind. So ergeben sich neue Blickwinkel, aus denen sich etablierte Prozesse hinterfragen lassen und neue Perspektiven eröffnen – was letztlich zur Zukunftsfähigkeit und Resilienz des Unternehmens beiträgt. Nachhaltigkeit ist ein weites Feld mit vielen Möglichkeiten. Die SDGs bieten einen guten Ausgangspunkt, um es zu beackern.
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